- Videoschnitt
- Videoschnitt[v-], Nachbearbeitung von Videoaufnahmen, wobei die gewünschten Szenen in der geeigneten Länge ausgewählt und in der gewünschten Reihenfolge von der Originalaufnahme auf das Magnetband überspielt werden. Man unterscheidet zwischen Assembleschnitt (einzelne Szenen werden direkt hintereinander auf das endgültige Band kopiert) und Insertschnitt (auf dem endgültigen Band werden Szenen eingefügt, wobei der Ton der ursprünglichen Szene weiterlaufen kann). In beiden Fällen sind zwei miteinander synchronisierte Videogeräte - eins als Zuspieler (Videoplayer) und eins als Aufnahmegerät - erforderlich. Vor allem in professionellen Fernsehstudios wird auch der A/B-Rollschnitt verwendet, für den mindestens zwei Zuspieler und ein Aufnahmegerät benötigt werden. Diese Anordnung erlaubt z. B., von einer Szene zur nächsten »weich« zu überblenden. Durch die digitale Bild- und Tonsignalverarbeitung und den Einsatz von Computern gewinnen neben diesen linearen auch nichtlineare Videoschnitttechniken immer größere Bedeutung. »Linear« beschreibt die Tatsache, dass beim Magnetband auf gewünschte Szenen erst durch geradlinige Bewegungen (Vor- oder Rückspulen) des Bandes zugegriffen wird. Demgegenüber kann bei digitalisierten Videosequenzen auf einer (Fest-)Platte »nicht linear«, d. h. direkt auf jede Szene beziehungsweise Bildinformation zugegriffen werden. Der Vorteil liegt bei digitaler Signalverarbeitung nicht nur im Qualitäts-, sondern auch im Zeitgewinn, weil das Umspulen der Bänder entfällt. Eines der interessantesten Arbeitsergebnisse bei nichtlinearem Schnitt ist eine als Timeline bezeichnete Liste. Nach ihren Angaben wird der ausgewählte Szenenablauf dank schnellen Festplattenzugriffs unmittelbar auf den Bildschirm gebracht, sodass der »Schnitt« sofort begutachtet werden kann.
Universal-Lexikon. 2012.